Kategorien
Hildegard von Bingen Zitate

Hildegard von Bingen über den Oktober

Liber Divinorum operum • 1. Teil, 4. Vision

Der zehnte Monat gleicht einem sitzenden Menschen, weil er nicht mit seinen Kräften in Grünkraft auffliegt. Er bringt auch keine Wärme, sondern entblättert die Äste der Bäume und schickt Kälte aus.

So krümmt sich auch der Mensch im Sitzen zusammen, um der Kälte zu entgehen. In diesem Monat zieht er auch seine Kleidung fest an sich, weil der dann durch seine Bekleidung Wärme hat.
So ist auch der Mensch, wenn er im Greisenalter zu frieren beginnt, weiser geworden als früher. Er hat die Lebensart der Jugend satt, lässt das Schwanken zwischen zügellosem und törichtem Verhalten in diesem Alter austrocknen und meidet die Gesellschaft der Toren, damit sie ihn nicht mit ihrer Unwissenheit täuschen. …

Auch die Seele, die als lebendiger und kluger Geisthauch von Gott geschaffen wurde, der ja die wahre Weisheit ist, lehrt die Menschen, an dem festzuhalten was von Gott kommt.
Durch die Gnade Gottes beherrscht sie mit ihren Kräften im seligen Menschen, wie eine Herrin ihre Magd, den Leib, unterwirft ihn sich und erzeugt in ihm Freude an Gutem. …
Mit der Gnade des Heiligen Geistes tröstet die Seele den Leib, führt ihn von den Lastern zu den Tugenden, damit er nicht in Sünden zugrunde geht, und behütet ihn sorgsam.


Fotos: Renate Keim
Ich freue mich, wenn Dir meine Fotos gefallen – unter Angabe der Quelle darfst Du sie gerne teilen.

Werbung

Von holundra

Die Welt ist ein wilder, unglaublicher, ja auch absurder Ort, aber doch ein Ort in dem es sich leben lässt!
(Ray Bradbury, 1983)

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s